Transkript des Videos
Die Freude ist groß über unseren Besuch in Hürth. 260 Quadratmeter beackert der Verein Bo Hürth in Handarbeit. Es gibt heute viel zu tun, denn Buschbohnen müssen umgesetzt werden. Es braucht Platz für neue Pflanzen. Jeder und jede kann hier nach seinen Möglichkeiten mitmachen. Das ist Susanne Heijligen wichtig, die den Verein gegründet hat.
„So, guck mal. Jetzt setzen wir das mit der Erde da rein.“
„Zur Idee kam es, weil wir gedacht haben, wir möchten gerne einen richtig schönen Ort haben, wo Menschen sich treffen können. Und das fehlte uns hier in der Gegend. Da haben wir gesagt, dann kann man, wenn man schon was Schönes macht, auch was machen, wo alle Leute mitmachen können. Von der Pike auf. Egal, ob jemand alt ist oder krank. Wir machen es einfach so, dass jeder mitmachen kann. Leider sind Menschen mit Handicap häufig wirklich sehr isoliert. Und das muss ja gar nicht sein.“
Die Wege hat sie mit Matten ausgelegt, sodass man auch im Rollstuhl mithelfen kann. Dem Gertrudenhof in Hürth gefiel Susanne Heijligens Idee, und sie stellten ein kleines Stück Land zur Verfügung. Vor der Blütenpracht stand aber viel Arbeit. Noch im Juni war nicht viel zu sehen, aber Helfer fanden sich schnell zum Säen. Nach und nach nahm im August dann alles Form an. Jetzt ist es so weit: Die Vereinsmitglieder können die erste Ernte einfahren.
„Cocktailtomaten, Eiertomaten, hier haben wir schwarze Tomaten. Aber bei den schwarzen Tomaten muss man genau aufpassen, wenn Sie mal ganz nah rankommen: Hier, das könnte eine sein, die schon fast fertig ist. Die müssen also unten wieder rot werden. Weil wenn sie wie hier unten grün sind, müssen wir sie noch hängen lassen.“
Ricarda Wasserfuhr war von Anfang an dabei, auch wenn sie mit Inklusion noch nicht viel zu tun hatte.
„Und daraufhin habe ich das jetzt mitgekriegt, dass hier was ist. Hat sie hier schön angefragt. Wir suchen Helfer. Heißt halt super, bin dabei. Alles, was im Garten zu tun hat, ich liebe es. Macht einen Heidenspaß. Die ist gerade aufgeplatzt und die wird jetzt genascht.“
Das Highlight für die Vereinsmitglieder ist aber nicht nur die Ernte. Es ist eben die Gemeinschaft und das gemeinsame Essen im Sonnenuntergang. Auch Susanne Heijligens eigene Tochter ist dann meistens dabei. Das Projekt kann eine große Chance auch für Angehörige sein, raus aus der Isolation zu kommen.
„Derjenige, der Hilfe braucht, der kriegt sie halt einfach. Jeder guckt halt nach dem anderen mit. Und vor allem, wenn man ein gemeinsames Ziel hat, dann ist plötzlich alles ganz leicht.“
Der Verein hat noch große Pläne. Wenn genug Mitglieder oder Sponsoren dazukommen, dann wollen sie auf ein größeres Grundstück umsteigen – vielleicht mit einem eigenen kleinen Häuschen.